Wie man die Sterne auf die Erde holt

AstronomiePhysik |
Beginn:
16 Jan 2015 - 20:00
Ende:
16 Jan 2015 - 22:00
Veranstaltungsort:
Astronomie-Stiftung-Trebur
Fichtenstr. 7
65468 Trebur

Laboruntersuchungen an interstellarem Staub

Staub ist ein wesentlicher Bestandteil des Universums. Etwa 1% der Masse im interstellaren Raum besteht aus Staub. Wichtige Produzenten dieses interstellaren Staubs sind Sterne im Endstadium ihres Lebens, insbesondere Rote Riesen und Supernova-Explosionen. Bei der Bildung unseres Sonnensystems wurde der größte Teil des im solaren Urnebel enthaltenen Staubs zerstört oder stark verändert. Kleine Mengen unveränderten interstellaren Staubs aus der Vorzeit unseres Sonnensystems finden sich jedoch in Meteoriten und Kometen und können im Labor detailliert untersucht werden. Da die Meteorite in vergleichsweise großen Mengen für Laboruntersuchungen zur Verfügung stehen, sind sie die wichtigste Quelle für interstellaren Staub. Die Stardust-Mission der NASA zum Kometen Wild 2 hat es ermöglicht, kleine Mengen an Staub eines Kometen wie auch zeitgenössischen interstellaren Staub auf die Erde zu bringen.

In meteoritischem und kometarem Material kann der interstellare Staub an Hand spezifischer Isotopensignaturen identifiziert werden. Die wichtigsten bis heute identifizierten interstellaren Minerale sind Siliziumkarbid, Graphit, Siliziumnitrid, Korund, Spinell und diverse Silikate. Komplexe Untersuchungen mit einer Vielzahl an nano- und mikroanalytischen Untersuchungsmethoden haben es ermöglicht, umfangreiche Erkenntnisse über die Muttersterne, von kernphysikalischen Vorgängen bis hin zu Staubbildungsmechanismen, zu gewinnen.

Der Vortrag wird einen Überblick über unseren gegenwärtigen Kenntnisstand über interstellaren Staub im Sonnensystem und dessen Muttersterne geben sowie die wichtigsten im Labor zum Einsatz kommenden Analysemethoden vorstellen.

Dr. Peter Hoppe studierte an der Universität Bern Physik, Mathematik und Astronomie. Seit 1997 arbeitet er als Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit sind elektronenmikroskopische und massenspektrometrische Untersuchungen an extraterrestrischem Material.

Referenten: Dr. Peter Hoppe Max-Planck-Institut für Chemie Mainz

Veranstalter: Astronomie-Stiftung-Trebur

Quelle: http://homepages-fb.thm.de/jomo/t1t.htm